Die Kryptoszene wird nicht müde zu betonen, dass es kaum möglich ist, digitale Währungen komplett zu verbieten.
- Krypto-Verbot in China wenig wirkungsvoll
- China trägt immer noch 21 % zur globalen Bitcoin-Hashrate bei
- Krypto-Miner agieren im Verborgenen
- Gerüchte: Einführung einer Einkommenssteuer auf Krypto-Gewinne in China, Trendumkehr in Sicht?
- Chinesische Anleger machen den drittgrößten Kundenanteil (8 %) bei insolventer Krypto-Börse FTX aus
Im Jahr 2021 zog die chinesische Regierung, welche die Krypto-Welt bereits seit längerem argwöhnisch beobachtete, die Reißleine: alle Transaktionen mit Bitcoin & Co. wurden für illegal erklärt. In diversen Ankündigungen hieß es, dass Vergehen streng bestraft würden; auch das Krypto-Mining wurde verboten. Nun allerdings könnte eine radikale Trendumkehr folgen.
Die Kryptoszene wird nicht müde zu betonen, dass es kaum möglich ist, digitale Währungen komplett zu verbieten. Genauer: dass Gesetze zwar erlassen, aber Enthusiasten letztlich nicht aufgehalten werden können: Das dezentrale Konstrukt bleibt, auch wenn Exempel statuiert werden. Dass an dieser Theorie vieles dran sein könnte, das zeigt ein Blick auf aktuelle Daten der University of Cambridge.
Demnach trägt China noch immer einen großen Anteil zur globalen Bitcoin-Hashrate bei. Konkret: 21,11 Prozent fallen auf das Reich der Mitte. Obwohl das Mining im Reich der Mitte komplett verboten ist, und unter anderem auch Haftstrafen drohen, wohlgemerkt. Die Hashrate misst die gesamte Rechenleistung in Proof-of-Work-Netzwerken wie Bitcoin.
Jetzt gibt es erste Stimmen derer, die äußern, dass einige lokale Finanzbehörden in China Einkommenssteuern in Höhe von 20 Prozent auf Krypto-Gewinne von Bitcoin-Minern, Walen und anderen Investoren erheben. Bisher soll es sich zwar nur um Einzelfälle handeln, und offizielle Bestätigungen stehen noch aus. Doch es scheint in diese Richtung gehen zu können. Auch Tron-CEO Justin Sun hält einen „großen Schritt“ in Richtung einer nationalen Steuerregulierung für den chinesischen Krypto-Sektor kommen, wie das Branchenportal BTC-ECHO berichtet.
Gut möglich, dass die Reformen auch deshalb erfolgen, um Peking neue Steuereinnahmen zu bescheren. Die Wirtschaft wurde nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie hart getroffen. Ob es hierzu kommen wird, das muss die Zeit zeigen. Dass der bisherige Kurs der politischen Entscheidungsträger jedoch nicht reibungslos vonstattenging, das lässt sich schon heute sagen. Nicht nur Statistiken zur Mining-Hashrate verdeutlichen dies. Zeugnis hiervon geben auch die vielen chinesischen Anleger der nun zahlungsunfähig gewordenen Krypto-Börse FTX. Wie aus Insolvenzdokumenten hervorgeht, machen jene Anleger allen Verboten zum Trotz mit 8 Prozent den drittgrößten Kundenanteil aus.
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