Konzerne verkaufen bis zu 80 Prozent der BTC-Bestände um laufende Kosten zu decken.
- Bitcoin-Miner müssen BTC-Bestände verkaufen, um laufende Kosten zu decken
- Gewinnmarge der Miner je Terahash 65 % niedriger als zu Jahresbeginn
- Einige halten Pleite zahlreicher Mining-Akteure für möglich
- Hart trifft es auch Start-ups und Handelsplattformen aus Bereich Krypto
- Zahlreiche Insolvenzanmeldungen in der Szene – darunter auch von den Neffen des Bundeskanzlers Olaf Scholz
Immer mehr Mining-Konzerne stoßen erhebliche Teile ihrer Bitcoin-Bestände ab, um den Betrieb weiter aufrechterhalten zu können. So gab zuletzt beispielsweise „Core Scientific“ bekannt, fast 80 Prozent des Gesamtbestandes an BTCs verkauft zu haben. Auch andere Unternehmen trifft die Marktentwicklung hart, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht.
In der Vergangenheit zogen es viele der großen Player aus der Mining-Industrie vor, ihre Coins zu verwahren, anstatt zu verkaufen. Die aktuelle Situation scheint dies jedoch nicht weiter zuzulassen, da Gelder zur Deckung der Geschäftsausgaben benötigt werden. Dazu zählen unter anderem Investitionen in Rechenzentrumskapazitäten, Instandhaltungen, Stromkosten, Rückzahlungen planmäßiger Schulden und mehr.
Wie angespannt die Situation ist, das lässt auch ein Blick auf die Gewinnmarge der Miner je Terahash erahnen. Dieser liegt aktuell bei 0,09 US-Dollar, und damit 65 Prozent niedriger, als noch am 1. Januar. Auf Jahressicht hat das Gros der börsennotierten Mining-Unternehmen auch deutlich mehr an Wert eingebüßt, als die Kryptowährung Nummer eins, Bitcoin.
Einige Marktbeobachter halten es für möglich, dass manchen Mining-Konzernen die Pleite droht, sollte nicht bald eine Trendumkehr am Krypto-Markt eingeleitet werden. Wie sich ein solches Szenario auf den Markt auswirken würde, gilt als ungewiss. So gibt es auch Stimmen derer, die das Scheitern einzelner Miner für den Gesamtmarkt nicht für kritisch erachten, da dann in Zukunft schlichtweg nur jene Akteure an der Spitze des Marktes stehen würden, die im Bärenmarkt am besten gewirtschaftet haben.
Andere Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich Krypto hat es unterdessen hart getroffen in den letzten Wochen und Monaten. Insolvenz anmelden musste unter anderem Celsius Network, Voyager Digital und auch das Start-up der Neffen des Bundeskanzlers Olaf Scholz, Rubarb, die den Grund für das Scheitern unter anderem am Einbruch der Kryptomärkte sehen.
Wie die Infografik aufzeigt, sind auch Handelsplattformen unter Druck. Besonders deutlich wird dies bei einem Blick auf Coinbase. So wurde unlängst nicht nur bekannt, dass 1.000 Stellen gestrichen werden sollen; auch das Partnerprogramm auf dem US-Markt wird ab dem 19. Juli ausgesetzt.
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