Die Privatanleger in der Bundesrepublik mussten im vergangenen Jahr mit ihren Finanzinvestments Kursverluste in Höhe von 421 Milliarden Euro hinnehmen.

  • Privatanleger in Deutschland: 337 Milliarden Euro Verlust in 2022
  • 68 % höhere Verluste als 2008 (Finanzkrise seinerzeit auf Höhepunkt)
  • Historische Untersuchungen: Kursverluste bei Krisen und Kriegen im Durchschnitt nur bei 5,7 %
  • Krasse Ausnahme: Angriffskrieg Nazi-Deutschlands (745 Tage, ehe Vor-Kriegs-Niveau wieder erreicht wurde)
  • 1 Jahr Ukraine-Krieg: russischer Leitindex notiert nur 0,9 % niedriger, als vor 365 Tagen
  • Verluste bei S&P 500, Gold & Bitcoin fallen höher aus

Privatanleger in Deutschland haben im Krisenjahr 2022 historische Einbußen zu beklagen. Wie aus einem neuen Infografik-Marktreport von Business2Community hervorgeht, besteht jedoch zumindest aus Investment-Sicht viel Grund zur Hoffnung.

Die Privatanleger in der Bundesrepublik mussten im vergangenen Jahr mit ihren Finanzinvestments Kursverluste in Höhe von 421 Milliarden Euro hinnehmen. Demgegenüber stehen laufende Erträge (Dividenden, Zinsen, Ausschüttungen) von 84 Milliarden Euro – bleibt also nach Abzug der Erträge ein Minus von 337 Milliarden Euro. Die Kursverluste fallen um 68 Prozent höher aus, als im Jahr 2008, seinerzeit war die Finanzkrise auf ihrem Höhepunkt.

Doch während dies den Ukrainern, die im Zuge des Angriffskrieges unermessliches Leid erdulden müssen, kein Trost ist, besteht zumindest mit Blick auf das Börsenparkett Grund zur Hoffnung. Wie die Infografik aufzeigt, knicken die Kurse bei Krisen und Kriegen im Durchschnitt lediglich um 5,7 Prozent ein, so historische Auswertungen. Im Mittel ist der Kursboden bereits nach 3 Wochen erreicht, nach weiteren 3 Wochen sind die alten Indexstände indes wieder erklommen.

Beim Irak-Krieg dauerte es (S&P 500) lediglich 16 Tage, ehe die Kurseinbrüche nach Kriegsbeginn wieder wettgemacht waren. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 dauerte es 15 Tage. Im krassen Gegensatz hierzu: der Überfall Nazi-Deutschlands auf Frankreich, hier verstrichen 745 Tage, ehe das Vor-Kriegs-Niveau wieder erreicht wurde.

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Nun, ein Jahr nach der russischen Invasion, notiert der DAX 6,8 Prozent höher – durchaus erstaunlich, wird man sich dessen gewahr, dass zwischen Deutschland und Russland eine vergleichsweise enge wirtschaftliche Verflechtung besteht. Der S&P 500 notiert indes niedriger, auch Gold und Bitcoin stehen heute nicht höher, als vor 365 Tagen. Im Gegenteil.

Und zur Überraschung vieler ist es der russische Leitindex RTS, der nur 0,9 Prozent niedriger notiert, als vor einem Jahr. Zahlreiche Konzerne des Landes erzielten zuletzt Rekordgewinne, vor allem in Anbetracht der steigenden Rohstoff- und Energiepreise. Wie viel Aussagekraft die Performance hat, das sei jedoch dahingestellt: so sind die russischen Börsen für viele ausländische Investoren geschlossen, Marktbeobachter rechnen im Falle der Öffnung mit einem massiven Ausverkauf.

Klarer Gewinner hingegen – wenig überraschend – sind die Rüstungskonzerne. Bei Rheinmetall schlägt das Plus beim Aktienpreis im 12-Monats-Rückblick mit knapp 76 Prozent zu Buche. Bei Hensoldt sind es 42 Prozent.

 

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