Gegenüber dem Vorjahresergebnis wurde der Umsatz noch einmal um über 8 Prozent gesteigert. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Frankfurt/Main (ots) – In den ersten drei Quartalen 2018 wurden bundesweit gut 42,8 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert.  Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Mit gut 31,1 Milliarden Euro neues Rekordergebnis bei Einzeldeals (+11 %)
  • Transaktionsvolumen von insgesamt gut 42,8 Milliarden Euro
  • Zweitbester Investmentumsatz aller Zeiten in den ersten drei Quartalen
  • Auch Paketverkäufe legen auf 11,7 Milliarden Euro zu (+2 %)
  • Büro-Investments setzen sich mit 44 Prozent erneut an die Spitze
  • Spitzenrenditen im mehreren Städten weiter gesunken – Knapp 1.300 erfasste Transaktionen
  • Anteil ausländischer Käufer bei rund 40 Prozent

“Mit einem Investmentumsatz von gut 42,8 Milliarden Euro konnte das sehr gute Vorjahresergebnis noch einmal um über 8 Prozent gesteigert werden. Noch mehr investiert wurde in den ersten drei Quartalen lediglich 2007, allerdings getrieben durch sehr viele großvolumige Portfolioverkäufe. In Einzelobjekte wurde dagegen noch nie so viel angelegt: Mit gut 31,1 Milliarden Euro konnte die erst im letzten Jahr aufgestellte Bestmarke erneut um 11 Prozent übertroffen werden. Beim Investoreninteresse ist also von einem Rückgang bislang nichts zu spüren. Auch leicht gesenkte Prognosen für die zukünftige BIP-Entwicklung und eine ganze Reihe globaler Krisenherde können daran nichts ändern. Verantwortlich hierfür ist die Tatsache, dass selbst bei einem etwas geringeren Wachstum die Arbeitslosigkeit weiter sinken dürfte, wie die aktuell veröffentlichten Zahlen bestätigen, und die Nachfrage auf den Nutzermärkten hoch bleiben wird. Die Mieten werden sich demzufolge auch in den nächsten Jahren positiv entwickeln, sodass sich Wertsteigerungspotenziale ergeben. Das unverändert hohe Engagement der Anleger ist vor diesem Hintergrund nachvollziehbar und rational. Da gleichzeitig mögliche externe Schocks aufgrund von außer Kontrolle geratenen Krisenherden nicht voraussagbar sind und sich damit auch nicht als Basisszenario für wirtschaftliches Handeln eignen, ist es letztendlich keine Überraschung, dass die Märkte weiterhin von einer großen Dynamik geprägt sind. Daran wird sich auch im letzten Quartal des Jahres nichts ändern”, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Die mit Abstand beliebteste Assetklasse sind nach wie vor Büroimmobilien, die auf gut 18,7 Milliarden Euro und damit auf einen Anteil von 44 Prozent am Gesamtumsatz kommen. Hierzu haben mit 17,28 Milliarden Euro in erster Linie Einzeltransaktionen beigetragen, die einen neuen Rekord aufgestellt und noch einmal um knapp 16 Prozent zugelegt haben. Diese Entwicklung wurde nicht zuletzt durch mehrere großvolumige Deals mit Hochhäusern in Frankfurt vorangetrieben, wozu unter anderem die Verkäufe der Objekte Gallileo, Garden Tower, Pollux oder OmniTurm gehören. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsimmobilien, die mit knapp 8,9 Milliarden Euro fast 21 Prozent zum Resultat beisteuern. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass alleine die im Rahmen der Kaufhof/Karstadt Fusion verkauften Objekte für über 1,8 Milliarden Euro des Ergebnisses verantwortlich sind. Das Volumen mit Einzelobjekten bewegt sich mit etwa 4,95 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Eine grundsätzliche Scheu der Käufer vor Retailobjekten, wie teilweise diskutiert, spiegeln diese Zahlen nicht wider, auch wenn die einzelnen Objektklassen sicherlich etwas differenziert betrachtet werden müssen. Vervollständigt wird das Führungstrio von Logistik-Investments, die auf knapp 12 Prozent (5,01 Mrd. EUR) kommen. Aufgrund des großen Investoreninteresses könnte in diesem Marktsegment sogar deutlich mehr umgesetzt werden, wenn ein ausreichendes Angebot verfügbar wäre.

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Das Engagement ausländischer Investoren liegt auch zum Ende des dritten Quartals relativ stabil bei 40 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet dies einen Rückgang um etwa sieben Prozentpunkte.

“Profitiert haben vor allem auch die großen deutschen A-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart, die aufgrund ihrer guten Zukunftsperspektiven und spürbar wachsenden Bevölkerung für die Mehrheit der Anleger immer noch die erste Wahl darstellen, insbesondere bei Büro-Investments. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 26,2 Milliarden Euro haben sie nicht nur das bereits außergewöhnlich gute Vorjahresergebnis um knapp 27 Prozent übertroffen, sondern wieder einen neuen Rekord aufgestellt”, betont Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Unangefochtener Spitzenreiter ist Frankfurt mit 6,8 Milliarden Euro (+78 %). Neben den bereits erwähnten Hochhausverkäufen haben weitere prominente Abschlüsse wie beispielsweise das ehemalige Polizeipräsidium oder das Junghof Plaza zu diesem neuen Allzeithoch beigetragen.

“Das unverändert große Investoreninteresse spiegelt sich auch in der Renditeentwicklung wider. Gerade an den A-Standorten außerhalb der vier Top-Städte haben die Netto-Spitzenrenditen für Büroobjekte noch einmal nachgegeben. Dies betrifft Düsseldorf, wo mittlerweile 3,25 Prozent anzusetzen sind, genauso wie Stuttgart mit 3,30 Prozent und Köln mit 3,35 Prozent. Der bisher alleinige Spitzenreiter Berlin muss sich diese Position aktuell mit München teilen, wo die Spitzenrendite auch noch einmal um 10 Basispunkte auf jetzt ebenfalls 2,90 Prozent gesunken ist. Noch keine Bewegung war im dritten Quartal in Frankfurt und Hamburg zu verzeichnen, wo weiterhin 3,15 Prozent notiert werden”, ergänzt Zorn.

“Da das Transaktionsvolumen bislang im gesamten Jahresverlauf auf stabil hohem Niveau liegt, spricht alles dafür, dass sich der Trend auch im Schlussquartal fortsetzen wird. Dies gilt umso mehr, wenn man berücksichtigt, wie viele prominente Objekte sich aktuell gerade in Verhandlung befinden. Vor dem Hintergrund erscheint eine Erhöhung der Prognose auf einen Investmentumsatz zwischen 55 und 60 Milliarden Euro im Gesamtjahr aus aktueller Sicht angemessen, auch wenn sich vermutlich einige Großtransaktionen bis ins erste Quartal des nächsten Jahres hinziehen werden. Auch für den Jahrsauftakt stehen damit alle Ampeln bereits heute auf Grün. Bei der weiteren Entwicklung der Spitzenrenditen sind im letzten Quartal des Jahres aller Wahrscheinlichkeit nach noch einmal leicht sinkende Werte an den wichtigsten deutschen Investmentstandorten zu erwarten”, fasst Bienkowski die Aussichten zusammen.

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