Banken geschlossen, Bankomaten ausser Betrieb: Die zypriotischen Banker haben schnell gehandelt. Bevor die Bankkunden Zugriff auf ihre Guthaben haben – vor komendem Dienstag läuft gar nichts -, nimmt ihnen die Regierung noch schnell 6,75 Prozent bei Guthaben unter 100.000 Euro weg. Bei höheren Einlagen gar 9,9 Prozent. Die “Selbstbedienung” der Politiker soll Zypern rund 5,8 Mrd. Euro einbringen. Mit dem Hilfspaket der Euro-Länder, sowie des IMF von 10 Mrd. Euro soll der Kollaps Zyperns verhindert werden. Zumindest vorerst. Bis der nächste Hilferuf ertönt. Während die Sparer um ihr Hemd gebracht werden, zeigen sich die Politiker, wie der EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung (Olli Rehn), sowie die Finanzminister Griechenlands (Yannis Stournaras) und Zyperns (Michalis Sarras) beim Fototermin in bester Laune und in aufgeräumter Stimmung. Kein Wunder, sie haben nichts zu verlieren.

Brüssel und der IMF zwingen Zypern in die Knie

Brüssel zwingt Zypern ebenfalls zum Abbau der Bankenindustrie und legt dem EU-Zwerg in Fesseln. Denn diese soll im “vereinigten Europa” schliesslich noch mehr reglementiert und unter staatliche Kontrollen gebracht werden. Hier zeigt sich das knallharte Kalkül der Geberländer, denn schliesslich ist die Finanzindustrie äusserst rentabel und sollte von den “grossen Mitgliedern” beherrscht werden. Neben den diktatorischen Massnahmen in der Finanzindustrie muss Zypern den Unternehmenssteuersatz von 10,0 Prozent auf 12,5 Prozent, sowie die Quellensteuer auf Kapitaleinkommen erhöhen. Nicht glücklich über das Diktat von Euro-Land und IMF ist zweifellos Russland. Schliesslich ist Zypern der grösste Investor Russlands. Nach den Schock-Beschlüssen der Politiker steht die Frage im Raum, wie Russland auf das Begehren um Verlängerung eines Kredites von 2,5 Mrd. Euro, sowie um Reduzierung des Zinssatzes reagieren wird. Denn es ist kein Geheimnis, dass vor allem Russlands Oligarchen und Eliten, die Hauptverlierer des EU/IMF Finanzcoups, hinter den Russlandinvestitionen stehen.

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