Hannover (ots) – Die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) erzielte im Jahr 2017 in einem weiterhin schwierigen Umfeld ein Betriebsergebnis nach Steuern von 7,8 Millionen Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro) und konnte somit ihre Eigenmittelausstattung weiter stärken. Dies bestätige, so Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp, eindrucksvoll die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells Bausparen.

Im vergangenen Jahr seien zudem umfangreiche Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der LBS Nord geflossen. So habe das Institut im Herbst mit OSPlus-LBS ein neues, für alle Landesbausparkassen einheitliches IT-System eingeführt. “Es handelt sich dabei um unser bislang größtes Projekt, was Budget, Ressourcen und Bedeutung betrifft. Das neue IT-System ist eng mit den Produkten und Prozessen der Sparkassen verzahnt, so dass wir künftig noch intensiver im Vertrieb mit unseren Verbundpartnern zusammenarbeiten können”, so Dr. Kamp.

Zukunftsfähiges Geschäftsmodell

Nach seiner Überzeugung werde sich das Geschäftsmodell der LBS weiterhin als zukunftsfähig erweisen: “Mit einem Bausparvertrag schließen die Kunden für den Weg in die eigenen vier Wände bereits heute eine Versicherung gegen steigende Zinsen ab. Das ist gerade zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, da die Europäische Zentralbank mit der Reduzierung der Anleihekäufe erste Schritte in Richtung Zinswende unternommen hat”, erklärt Dr. Kamp.

Zudem stehe die selbst genutzte Immobilie bei der Bevölkerung nach wie vor hoch im Kurs. Das zeigt auch das unverändert stabile Neugeschäft der LBS Nord.

Die Marktsituation bewertet der LBS-Chef ebenfalls als positiv: “Unsere Marktanteile sind nach wie vor hoch. In Niedersachsen sind wir mit 42,3 Prozent unangefochtener Marktführer und liegen damit über dem bundesweiten Anteil der LBS-Gruppe. Zudem ist die Anzahl von großen Wettbewerbern überschaubar”. Zum guten Ergebnis der LBS Nord trage vor allem auch das konstante und qualitativ hochwertige Geschäft mit außerkollektiven Krediten bei.

Weiter Boom auf dem Immobilienmarkt – zu wenig Neubau

Nach Einschätzung von Dr. Kamp wird der anhaltende Boom auf dem Immobilienmarkt das Geschäft mit Bausparverträgen und Baufinanzierungen weiter fördern: “Vor allem auf dem Gebrauchtimmobiliensektor gibt es eine enorme Nachfrage – zumal die Neubaugenehmigungen im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen sind.”

So wurden bis November 2017 in Niedersachsen insgesamt 23.567 neue Wohnungen genehmigt, das sind 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern gingen die Genehmigungen um 8 Prozent auf 12.905 zurück, die Zahl der neu genehmigten Eigentumswohnungen sank um 11 Prozent auf 4.816.

Der Preisdruck auf den Gebrauchtimmobilienmarkt hält daher weiter an. Wie der Kaufpreisspiegel der LBS Nord zeigt, sind die Preise für Häuser und Wohnungen in nahezu allen niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten zum Teil erheblich gestiegen. So verteuerten sich beispielsweise in Hannover die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in den vergangenen drei Jahren um jeweils 14 Prozent pro Jahr.

Vertriebsoffensive 2018: Jahr des Marktes

Für das laufende Jahr kündigt Dr. Kamp eine ausgedehnte Vertriebsoffensive mit großen Investitionen an. Ein Schwerpunkt beim Ausbau der Vertriebswege sei die zunehmende Digitalisierung. “Wir wollen von einer stationären Bausparkasse zu einem Omnikanalanbieter werden”, erläutert Dr. Kamp den mehrjährigen Weg. So sollen die LBS-Angebote in die Internetfiliale der Sparkassen integriert werden. Bereits jetzt kann der Außendienst der LBS Nord Kredite über die Finanzierungsplattform FINMAS vermitteln. Im Frühjahr wird dies auch für LBS-Produkte möglich sein. Darüber hinaus sollen Drittvermittlerplattformen und Vergleichsportale für die Vermarktung genutzt werden.

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Neue Produkte und Konditionen

Im Frühjahr wird die LBS Nord eine neue Tarifgeneration einführen, von der vor allem Finanzierungswillige profitieren. Dazu werden die Darlehenszinsen deutlich gesenkt, Baugeld gibt es dann schon ab einem Zinssatz von 0,99 Prozent. Zudem müssen Wohneigentumserwerber und Modernisierer künftig nur noch 30 Prozent der Bausparsumme ansparen, um den Anspruch auf das zinsgünstige Darlehen zu erhalten. Das vergrößert den Darlehensanteil und macht ihn attraktiver für eine Finanzierung.

Zudem bietet der neue Tarif flexible Wahl- und Wechselmöglichkeiten, wenn sich die Ziele des Kunden einmal ändern. Die Vorsparfunktion wird ebenfalls gestärkt: In einer Tarifvariante können Bausparer von einem variablen Bonus profitieren, der sich an das aktuelle Zinsniveau anpasst.

Um das Baufinanzierungsgeschäft anzukurbeln, wird die LBS Nord außerdem verstärkt Sonderkreditprogramme auflegen. Diese bieten für Sofortfinanzierer besonders attraktive Zinskonditionen.

Neugeschäft liegt im Trend

Das Neugeschäft des Jahres 2017 bezeichnet Dr. Kamp als zufriedenstellend: “Mit einem Bausparvolumen von 3,3 Milliarden Euro liegen wir nur um fünf Prozent unter den Neuabschlüssen des Vorjahres. Damit bewegen wir uns im Branchentrend.”

Weiter deutlich zugenommen hat nach Aussagen des LBS-Chefs die Qualität im Neugeschäft. Die durchschnittliche Bausparsumme bei den Neuverträgen stieg im Jahr 2017 um 13,4 Prozent auf 37.237 Euro. “Für immer mehr Kunden steht die Finanzierungs- und Zinssicherungsfunktion des Bausparvertrages im Mittelpunkt”, so Dr. Kamp. Das gelte insbesondere für die staatlich geförderten Wohn-Riester-Verträge, die nach Bausparsumme einen Anteil von 9,3 Prozent am Neugeschäft der LBS Nord ausmachen.

Starker Wettbewerbsdruck bei privater Wohnungsbaufinanzierung

Im Kreditgeschäft machte sich bei der LBS Nord der starke Wettbewerbsdruck bei der privaten Baufinanzierung bemerkbar. Einschließlich der Vermittlung von Sparkassenkrediten schloss sie im Jahr 2017 mit ihren Kunden Darlehen in Höhe von 717 Millionen Euro ab, 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der größte Anteil der vermittelten Darlehen entfiel mit 445,5 Millionen Euro auf Vor- und Zwischenfinanzierungen. “Hier komplettieren wir das Angebot der Sparkassen durch zinsgünstige Darlehen mit besonders langen Laufzeiten”, erklärt Dr. Kamp.

LBS Immobilien GmbH mit ausgezeichnetem Ergebnis

Von der starken Immobiliennachfrage profitierte auch die Tochtergesellschaft LBS Immobilien GmbH NordWest (LBSi NordWest). Sie vermittelte im Jahr 2017 gemeinsam mit ihren Sparkassenpartnern in Niedersachsen und Berlin insgesamt 2.901 Häuser, Wohnungen und Grundstücke mit einem Kaufwert von 487,7 Millionen Euro. Das Objektvolumen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent.

Bei den Käufern waren vor allem gebrauchte Immobilien gefragt. Mehr als 80 Prozent der vermittelten Häuser und Wohnungen kamen aus dem Bestand. Insgesamt vermarktete die LBSi NordWest in ihrem Geschäftsgebiet, zu dem auch Nordrhein-Westfalen zählt, 13.000 Objekte im Wert von 2,6 Milliarden Euro. Mit 150.000 Immobilien-Interessenten, 200 Standorten und 200 Vermittlern ist sie der größte deutsche Makler für Wohnimmobilien.

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