Zumindest was die eigene Absicherung angeht, können angehende Reisende in wenigen Schritten den individuellen Schutz finden, der den Reisebedürfnissen entspricht.

Mit Koffer am Airport

Zwei Jahre Pandemie hinter sich und nun auch noch steigende Reisekosten – die Urlaubsplanung ist auch in diesem Jahr wieder nicht einfach. „Wo geht es am besten hin? Frühbuchen oder ‚last minute‘?“ Diese Fragen schwirren momentan vielen Urlaubshungrigen durch den Kopf und jeder hat hier eine andere Antwort. Zumindest was die eigene Absicherung angeht, können angehende Reisende in wenigen Schritten den individuellen Schutz finden, der den Reisebedürfnissen entspricht. Welche Versicherung zum Reisestil passt und welche Fehler bei Reiseversicherungen vermieden werden können, erklärt Jonas Boltz von nexible, dem Anbieter der voll digitalen Reiseversicherung nach dem Baukasten-Prinzip.

Erschwerten im vergangenen Jahr noch umfangreiche Einreisebeschränkungen, die Streichung von Flugstrecken und Quarantäneregeln den Urlaub, wird 2022 von der Ukrainekrise und Sorgen vor steigenden Preisen überschattet. Nichtsdestotrotz, ob Fernreise, Pauschalurlaub, oder mit dem Camper an die Seenplatte, die aktuellen Buchungszahlen zeigen die wiedererwachte Reiselust der Deutschen. Unabhängig von Ziel und Buchungspräferenzen raten Experten zu einer Reiseversicherung, um unterwegs gut abgesichert zu sein. Doch auch hier lauern Fallstricke: Worauf es bei einer Reiseversicherung ankommt, welche Fehler vermieden werden können und was zu tun ist, wenn der Ernstfall eintritt, weiß Jonas Boltz, Geschäftsführer des InsurTech nexible.

Tipp 1: Auf individuellen Schutz statt auf „Rundum-sorglos“ setzen

Ein älteres Paar, welches die silberne Hochzeit mit einer Kreuzfahrt feiern möchte, hat andere Bedürfnisse als ein Student, der auf einem Trip in der semesterfreien Zeit mit Freunden durch Südostasien reist. Dementsprechend ist ein Angebot einer maßgeschneiderten Lösung, die auf individuelle Eigenheiten eingeht, klar von Vorteil. „Rundum-sorglos-Pakete sind oft teuer, weil sie überflüssige Versicherungen enthalten können. Im Grunde muss ein guter Tarif Buchenden immer die Flexibilität lassen, die sie brauchen. „Wer beispielsweise nur den Reiserücktritt versichern möchte, auf weiteren Schutz aber verzichtet, der sollte für diese Risikoabsicherung nicht zu tief in die Tasche greifen müssen“, erklärt Boltz.

Tipp 2: Die Reisekrankenversicherung ist A&O

In unvertrauter Umgebung, dazu noch im Urlaub, plötzlich einen medizinischen Notfall zu erleiden, ist für die meisten Menschen ein Schreckensszenario. Um sich Klarheit zu verschaffen, empfiehlt Boltz sich über die lokalen Gegebenheiten im Reiseland zu informieren: „Wie sieht die dortige medizinische Versorgung aus und wie ist es um die örtliche Infrastruktur bestellt? Wie teuer sind die Krankenbehandlungen im Reiseland? Über diese Fragen lässt sich beantworten, ob ein Reisekrankenschutz sinnvoll ist.“ In Ländern wie zum Beispiel den USA können Krankenhausaufenthalte schnell sehr teuer werden – daher sollte eine gute Versicherung auch immer über eine unlimitierte Deckung verfügen. Auch die persönlichen Umstände, wie zum Beispiel eine Schwangerschaft oder etwaige Vorerkrankungen, sollten in die Entscheidung mit einfließen. Denn gerade, wenn die Reise für mehrere Wochen geplant ist, steigt das Risiko einer Erkrankung und eines damit verbundenen Krankenrücktransports, der von gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht getragen wird. „Hier gilt es, das Kleingedruckte zu beachten. Anbieter unterscheiden in der Regel zwischen medizinisch notwendigen und medizinisch sinnvollen Rücktransporten. In Ländern mit guter medizinischer Versorgung ist ein Rücktransport normalerweise nicht von Nöten, aber wer im Krankheitsfall lieber zu Hause gesund werden möchte, sollte auf diese Klausel achten“, weiß Boltz. 

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Tipp 3: Frühbucher sollten auf Stornoschutz achten

Aufgrund der aktuellen Preisdynamik und der Sorge vor steigenden Flugpreisen kann es sinnvoll sein, den Urlaub frühzeitig zu buchen. Zusätzlich erhöht ein Wegfallen der Corona-Einreisebestimmungen vieler Länder die Planbarkeit einer Reise. Auch wer mit Kindern unterwegs ist, ist an die Zeiten der Schulferien, also während der teuren Hochsaison, gebunden. Wer in dieser Situation den Urlaub von langer Hand plant, reist daher meistens günstiger. Doch zu Hause können unerwartete Ereignisse wie ein Wasserrohrbruch im Haus oder eine Erkrankung der Eltern schnell dazu führen, dass eine Reise abgebrochen werden muss oder gar nicht erst angetreten werden kann. „Wir raten unseren Kunden daher zu einer Absicherung des Reiserücktritts bzw. -abbruchs, insbesondere, wenn der Urlaub sehr lange im Vorfeld geplant wurde oder Kinder mitreisen. Denn dann ist das Risiko besonders hoch“, erläutert Boltz.

Tipp 4: Mit Jahresversicherung Kosten sparen

Gerade für Reisende, die mehrere Trips im Jahr planen, lohnt sich eine Jahresreiseversicherung aus finanzieller Sicht. Denn: Eine Jahrespolice ist im Vergleich zur Einzelversicherung besonders günstig, weil die relativen Kosten der Versicherung pro Trip sinken. Auch wer öfter Last-Minute Angebote bucht, kann sich mit einer Jahresversicherung flexibel vor Ungemach auf Reisen schützen.

Tipp 5: Covid-Schutz hilft bei Reisen in Hochinzidenzgebiete

Die meisten Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherungen bieten bei Pandemien grundsätzlich keinen Schutz, was bedeutet, dass im Falle einer Covid-19 Erkrankung oder einer Quarantäne keine Erstattung erfolgt. Um sich hier abzusichern, sollte man bei der Auswahl der passenden Versicherung zusätzlich auf den richtigen Covid-Schutz achten. Wer dann z.B. vor der Abreise in Kontakt mit einer Corona-infizierten Person kommt, muss sich zumindest finanziell nicht sorgen. Noch unangenehmer kann es werden, wenn man während der Reise erkrankt oder sich zur Isolation gezwungen sieht, da Reisende den unwillentlich verlängerten Aufenthalt aus der eigenen Tasche begleichen müssen. Auch hier hilft der richtige Versicherungsschutz.

Tipp 6: Für den Ernstfall gerüstet sein

Sollte während der Reise ein Schadenfall eintreten, gilt es, eine sofortige Meldung an die Versicherung zu machen, Dokumente wie zum Beispiel die Verlustanzeige vom Gepäckstück oder Belege wie eine Arztrechnung zu sammeln und einzureichen. Wichtig bei der Auswahl einer Auslandskrankenversicherung ist, darauf zu achten, dass es eine Notrufzentrale gibt, die rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, besetzt ist. So lassen sich unangenehme Situationen, bei denen man in Vorkasse gehen muss, von vorneherein vermeiden. „Im Ernstfall gilt es schnell handeln zu können, daher raten wir dazu schon vor der Abreise alle Versicherungsnummern und Notfallkontakte aufzuschreiben“, empfiehlt der Versicherungsexperte Boltz und ergänzt: „Wer sich also frühzeitig kümmert und sich richtig absichert, kann ruhigen Gewissens in den wohlverdienten Urlaub fahren.“

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